Historische Militäranlagen

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Die Grenzbrigade 2 (Gz Br 2) (französisch brigade frontière 2) war eine von elf Grenzbrigaden der Schweizer Armee. Sie war dem 1. Armeekorps (seit 1961 Feldarmeekorps 1, FAK 1) unterstellt und bestand von 1938 bis 1994 (Armee 95).

 

Geschichte

Die Grenztruppen wurden in Übereinstimmung mit dem Haager Abkommen mit der Truppenordnung 1938 (TO 38) neu organisiert und 11 Grenzbrigaden (Gz Br) geschaffen. Neben den Grenzfüsilierbataillonen verfügten sie über eine Kompanie Radfahrer, motorisierte Mitrailleure und Infanteriekanoniere.

Die praktische Umsetzung der militärischen Neutralität erfolgte im 19. und 20. Jahrhundert durch die sogenannte «Grenzbesetzung» bei militärischen Konflikten nahe dem schweizerischen Staatsgebiet. Während des Ersten Weltkriegs (Grenzbesetzung 1914–1918) bildete die Fortifikation Murten im Raum der Grenzbrigade 2 die wichtigste Armeestellung gegen Westen.

Damit die Grenzverteidigung (Grenzbesetzung) trotz der rasanten Weiterentwicklung der Kriegstechnik glaubwürdig blieb, beschloss der Bundesrat, die Verteidigungslinie mit permanenten in der Tiefe gestaffelten Grenzbefestigungen zu verstärken. 1935 liessen die Bundesbehörden das Büro für Befestigungsbauten (BBB) wieder beleben und ab 1937 wurde vorerst bei der Grenzbefestigung (Festung Sargans usw.) wieder gebaut.

Der Raum der Grenzbrigade (1938–1994) wurde begrenzt durch den Raum vom Col des Etroits (Sainte-Croix) bis Biaufond (Les Bois JU) und in der Tiefe bis an den Neuenburgersee bei Vaumarcus und an den Bielersee bei Erlach. Der Einsatzraum der Grenzbrigade 2 umfasste den Kanton Neuenburg, den Raum Saint-Imier, kleine Gebiete des Kantons Waadt und hatte eine Frontbreite gegen Frankreich mit rund 85 km.

Die Grenzbrigade 2 war für Ausbildung und Einsatzvorbereitung dem 1. Armeekorps zugewiesen. Die Unterstellung während des Einsatzes wurde durch den jeweiligen Operationsplan bestimmt. In allen Verbänden der Grenztruppen wurden Milizsoldaten mit Wohnsitz im Einsatzraum eingeteilt, weil die Grenztruppen im Mobilmachungsfall als erste aufgeboten wurden und sofort einsatzbereit sein mussten, damit die Mobilmachung des Gros der Armee nicht gestört werden konnte.

 

Am 28. August 1939, kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde die Grenzbrigade 2 mobilisiert. Bis zum 6. September 1939 waren 7.075 Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten mit 264 leichten Maschinengewehren, 99 Maschinengewehren 11, 16 8,1 cm Minenwerfer 33 und 34 4,7 cm Infanteriekanonen 35 zum Aktivdienst eingerückt. Der Kommandoposten der Brigade wurde im Hôtel du soleil in Neuenburg und später in der Klinik du Chanet eingerichtet.

Die Truppe begann unter grossen Anstrengungen ihre Festungen und Panzerhindernisse zu bauen. Die Festung Valangin wurde 1939 grösstenteils durch die Truppe erstellt. Von September 1939 bis Juni 1940 wurde die Brigade durch die 2. Division verstärkt und befehligt. Die Leichte Brigade 2 besetzte die Freiberge, das Infanterieregiment 13 die Front Les Brenets-Sommartel. Die Aufklärungsgruppe 2 patrouillierte im Vallée des Ponts, das Infanterieregiment 8 installierte sich zwischen der Vue des Alpes und La Tourne und das Infanterieregiment 1 zwischen dem Creux du Van und Vaumarcus.

Mitte Juni 1940, als die deutsche Wehrmacht die Grenze im Jura erreichte, befand sich die 2. Division im Raum der Grenzbrigade 3. Das Füsilierbataillon 18 wurde eilig nach Saignelégier und das Füsilierbataillon 19 nach Les Verrières verlegt.

 

Vom 16. bis 22. Juni 1940 war die Grenzbrigade 2 teilweise an der Internierung des 45. Korps der Französisch-polnischen Armee beteiligt, die hauptsächlich beim Clos-du-Doubs die Grenze überschritt, während englische und belgische Abteilungen bei Col des Roches in die Schweiz abgedrängt wurden. Ab Juli 1940 zog sich die 2. Division ins Reduit zurück und liess nur das Regiment 8 zurück, um Neuenburg zu halten und dort Barrikaden und Bunker zu bauen.

Während des Aktivdienstes wurde die Brigade durch die Territorialbataillone 166 und 167 als ad hoc Regiment in der Basse Areuse und in Neuenburg verstärkt. Mit der Ankunft der Armée de Lattre in der Franche-Comté im August 1944 wurden wieder Felddivisionen bis November an die Grenze verlegt.

Während des Aktivdienstes wurden der Brigade die Freiwillige Grenzschutzkompanie II (ab April 1942: Festungswachtkorps FWK) zugeteilt und die Territorialbataillone 135, 166, 167, 169 unterstellt (bis Truppenordnung 51). Zudem wurden eine Zerstörungsabteilung aufgestellt (bis Truppenordnung 61) sowie ein Brieftaubendetachement zugeteilt (mit Truppenordnung 61 als Grenzübermittlungskompanie).

1952 verliess das Regiment 43 die Grenzbrigade 2 und wurde der Grenzbrigade 3 unterstellt.

Die Brigade hatte den Auftrag, die Hauptachsen nach Neuenburg und Biel mit dem Raum Murten ab Grenze zu sperren, den Abnützungskampf ab Grenze zu führen und den Neutralitätsschutzdienst (NSD) sicherzustellen. Die Landesgrenze befindet sich hier am nächsten bei der Bundeshauptstadt Bern.